Kontexte und Kurzschlüsse
Manchmal hört man: Es gibt die eine Wahrheit nicht. – Jeder hat seine eigene Wahrheit.
Heißt das zugleich: Es gibt keine Unwahrheit?
Heißt das, der, der sich ärgert, in der Coronapandemie Masken tragen zu müssen, „ist im Recht“,
- wenn er das Symbol „Judenstern“ nutzt,
- wenn er von einer „Maskendiktatur“ spricht,
- wenn er das „Recht für ein Leben ohne Maske“ als Menschenrecht formuliert?
Heißt das also, Menschen, die in einer wirklichen Diktatur gelebt haben, müssen es ertragen und zulassen, dass andere von Corona-Diktatur, Masken-Diktatur, Klima-Diktatur sprechen?
Welche Rolle spielen die überprüfbaren Fakten bei der Entscheidung, ob etwas geht, oder etwas zu kurz greift und verfälscht?
Transparenz
Von der Verharmlosung der SED-Diktatur einmal abgesehen, die für sich schon ein guter Streitpunkt ist, stößt die Verwendung des „Judensterns“ in ganz andere Dimensionen vor. Die Botschaft lautet, „wir werden genauso verfolgt, wie die Juden unter Hitler“.
Sieht man sich das Argument näher an, muss man sich die folgende Frage stellen:
Ist das tragen müssen einer Maske mit dem millionenfachen Mord an Menschen vergleichbar?
Sieht man sich dazu die Konsequenzen an, die ein Verstoß gegen die Maskenpflicht mit sich brachte, stellt man fest, dass es sich dabei um ein Bußgeld handelte, das in Bayern mit 250€ beziffert war.
Vergleichend kann man also feststellen, dass die Selbstassoziation mit der Judenverfolgung im „Dritten Reich“ im besten Falle maßlos übertrieben ist. Mittlerweile zieht dieser Vergleich auch juristische Konsequenzen nach sich, weil er von den meisten Gerichten als Volksverhetzung ausgelegt wird, der die Verbrechen der Nazis verharmlose.
Weitere Materialien
Hier findest du den ganzen Beitrag aus der Jüdische Allgemeine Zeitung.