
Wahrheit und Unwahrheit
Abschluss – Motoren der Veränderung
Zentrale Merkmale zu Wahrheit und Unwahrheit in der DDR, kurz und knapp im Überblick
- Was in der Öffentlichkeit der DDR zu hören und zu sehen war, entsprach der Sicht der Partei.
- Pressefreiheit und Meinungsvielfalt existierten nicht.
- Medien wie Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen waren staatlich gelenkt und kontrolliert.
- Es war frustrierend für die Menschen, systematisch mit Unwahrheiten konfrontiert zu werden, von denen sie wussten, dass sie nicht stimmten.
- Die Möglichkeiten, Wahrheit einzufordern, waren sehr beschränkt, da es keinen rechtsstaatlichen Schutz gab.
- Die Staats- und Parteiführung sah in der Meinungsfreiheit ein Risiko für die DDR, vor dem insbesondere die Stasi den Staat „schützen“ sollte.
- Entsprechend rigoros gingen die Machthaber gegen kritische Meinungen zum politischen System oder zu den Lebensbedingungen in der DDR vor.
Historischer Kontext
Die sich bildenden Oppositionsgruppen gingen dabei unterschiedliche Wege. Einige Gemeinsamkeiten gibt es aber.
Dazu zählen:
- Das ermöglichen von Meinungsvielfalt durch verlässliche Informationen,
- Das bilden von Netzwerken, auch zwischen den Oppositionsgruppen
- die Herstellung von Öffentlichkeit, durch das öffentliche Auftreten und offenlegen staatlicher Willkürherrschaft
- und durch den Kontakt mit Westmedien, über die Informationen frei verbreitet werden konnten, durch Funkwellen auch zurück in die DDR selbst
Auch die Forderungen der Oppositionsgruppen unterschieden sich voneinander. Manche Gruppen hatten bestimmte Schwerpunkte, andere waren eher wie Zusammenschlüsse und Gruppierungen unterschiedlicher Forderungen.
Transparenz
Motoren der Veränderung, das sind für uns Triebkräfte, die dazu führen, dass sich in einer Gesellschaft etwas verändert. In der DDR gab es viele solche Motoren. Manche davon waren Teil der wirtschaftlichen Umstände, wie der Mangel an Autos, oder Teil der kulturellen Umstände, wie der Wunsch nach westlichen Medien, wie Musik oder moderne Elektrogeräte.
Der Wunsch nach Wahrheit und nach Offenheit ist ein Motor, der Menschen motiviert hat ihr Land zu verändern, Schluss zu machen mit den alten Umständen und etwas Neues zu schaffen. Reform war das Zauberwort.
In diesem Abschnitt wollen wir uns mit Aspekten beschäftigen, wie dadurch Veränderung in die Wege geleitet wurde.
Motoren der Veränderung
Ständig belogen werden.
Auf Dauer konnten und wollten das nicht alle Bürger*innen der DDR aushalten.
Die ständige Konfrontation mit Lügen des Staates führte dazu, dass sich Oppositionsgruppen bildeten.
Sie opponierten gegen das bestehende politische System und die gesellschaftlichen Zustände in der DDR. Nicht alle wollten das Ende der DDR, aber alle wollten Reformen und ein anderes Leben.
Historischer Kontext
Die sich bildenden Oppositionsgruppen gingen dabei unterschiedliche Wege. Einige Gemeinsamkeiten gibt es aber.
Dazu zählen:
- Das ermöglichen von Meinungsvielfalt durch verlässliche Informationen,
- Das bilden von Netzwerken, auch zwischen den Oppositionsgruppen
- die Herstellung von Öffentlichkeit, durch das öffentliche Auftreten und offenlegen staatlicher Willkürherrschaft
- und durch den Kontakt mit Westmedien, über die Informationen frei verbreitet werden konnten, durch Funkwellen auch zurück in die DDR selbst
Auch die Forderungen der Oppositionsgruppen unterschieden sich voneinander. Manche Gruppen hatten bestimmte Schwerpunkte, andere waren eher wie Zusammenschlüsse und Gruppierungen unterschiedlicher Forderungen.
Links zum Thema
Hier findest du weiterführende Infos zur Vielgestaltigkeit der Opposition in der DDR, von der Bundeszentrale für politische Bildung:
https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/296711/ddr-buergerrechtsbewegungen-1989-aufbruch-in-eine-neue-zeit/
Transparenz
Motoren der Veränderung, das sind für uns Triebkräfte, die dazu führen, dass sich in einer Gesellschaft etwas verändert. In der DDR gab es viele solche Motoren. Manche davon waren Teil der wirtschaftlichen Umstände, wie der Mangel an Autos, oder Teil der kulturellen Umstände, wie der Wunsch nach westlichen Medien, wie Musik oder moderne Elektrogeräte.
Der Wunsch nach Wahrheit und nach Offenheit ist ein Motor, der Menschen motiviert hat ihr Land zu verändern, Schluss zu machen mit den alten Umständen und etwas Neues zu schaffen. Reform war das Zauberwort.
In diesem Abschnitt wollen wir uns mit Aspekten beschäftigen, wie dadurch Veränderung in die Wege geleitet wurde.
Was war und wollte die Umweltbibliothek?
Die Umweltbibliothek
Die Ostberliner Umweltbibliothek wurde 1986 in den Räumen des Pfarrhauses der Zions-Kirche eröffnet. Junge und mutige Leute reagierten damit auf den Atomunfall in Tschernobyl.
Die Stasi ergriff Maßnahmen, um mit diesem unerwünschten „Ärgernis“ für die Staatsführung umzugehen. Man hoffte die Umweltbibliothek still und heimlich loswerden zu können.
Historischer Kontext
Die Umweltbibliothek stellte West-Literatur zur Verfügung, die der SED-Staat seinen Bürgern vorenthielt. Ziel der Umwelt-Bibliothek war es, in den Bereichen Menschenrechte, Friedens- und Umweltpolitik den staatlich verbreiteten Unwahrheiten vielfältige Informationen und Diskussionen entgegen zu stellen. Monatlich wurden die „Umweltblätter“ in 150 Exemplaren gedruckt. Es fanden Diskussionsabende, Lesungen und Ausstellungen statt. (vgl. http://zionskirche-berlin.de/umwelt-bibliothek)
Für die SED war das ein ungeheurer Vorgang und eine Bedrohung für die eigene Deutungshoheit. Aus Sicht der Partei und Sicherheitsorgane musste das unterbunden werden. Die Stasi führte deshalb eine Razzia in der Umweltbibliothek durch und nahm die vor Ort befindlichen Mitglieder fest. Man hatte gehofft das „Problem“ damit still und heimlich aus der Welt zu schaffen. Allerdings blieb die Aktion nicht unbemerkt und löste eine noch breitere Unterstützung für die Mitglieder der Umweltbibliothek aus, die dadurch erst im ganzen Land und auch im Westen bekannt wurde.
Links zum Thema
Eine Westdeutsche Reportage aus dem Jahr 1987:
https://www.bpb.de/mediathek/video/227973/stasi-razzia-in-der-umweltbibliothek/
Beitrag zur Razzia in der Umweltbibliothek aus dem Deutschland Archiv der Bundeszentrale für politische Bildung:
https://www.bpb.de/themen/deutschlandarchiv/281016/vom-suchen-und-finden-stasi-razzia-in-der-umweltbibliothek/
Transparenz
Motoren der Veränderung, das sind für uns Triebkräfte, die dazu führen, dass sich in einer Gesellschaft etwas verändert. In der DDR gab es viele solche Motoren. Manche davon waren Teil der wirtschaftlichen Umstände, wie der Mangel an Autos, oder Teil der kulturellen Umstände, wie der Wunsch nach westlichen Medien, wie Musik oder moderne Elektrogeräte.
Der Wunsch nach Wahrheit und nach Offenheit ist ein Motor, der Menschen motiviert hat ihr Land zu verändern, Schluss zu machen mit den alten Umständen und etwas Neues zu schaffen. Reform war das Zauberwort.
In diesem Abschnitt wollen wir uns mit Aspekten beschäftigen, wie dadurch Veränderung in die Wege geleitet wurde.
Schutz durch Öffentlichkeit
Weil echte Öffentlichkeit in der DDR nicht existierte, mussten sich die Bürger*innen der DDR diesen öffentlichen Raum selbst erkämpfen.
Öffentlichkeit ermöglicht Austausch zwischen den Bürger*innen einer Gesellschaft. Sie schafft Raum für neue Ideen und Kompromisse, sie ermöglicht Veränderung.
Gleichzeitig schützt Öffentlichkeit auch vor Repressionen des Staates. Wenn die Menschen Bescheid wissen, gerade auch über die Medien im Westen, ist es für die Machthaber und deren Repressionsorgane schwerer etwas zu vertuschen.
Die Schaffung einer echten Öffentlichkeit durch Oppositionsgruppen brachte letztlich die Herrschaft der SED ins Wanken.
Historischer Kontext
Öffentlichkeit in der DDR, das ist bis zum Ende ein von der SED kontrollierter und mit Informationen bespielter Raum. Von der ideologischen Linie abweichende Meinungen werden aktiv unterdrückt und bestraft. Protest gegen den Staat ist nicht erwünscht und nicht vorgesehen.
Oppositionsgruppen wollten das ändern und gegen das Meinungsmonopol der SED aufbegehren.
Heiße Themen
Heute genießen wir in ganz Deutschland das Recht auf Meinungsfreiheit. Das ist sogar im Grundgesetz der Bundesrepublik festgeschrieben.
Im Artikel 5, heißt es:
- Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
- Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
- Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.
Die Einschränkung durch Gesetze ist dabei kein grundsätzlicher Widerspruch, es soll das Zusammenleben regeln und ermöglichen. Beleidigungen oder Verleumdungen sind beispielsweise etwas, das man nicht unbedingt durch Meinungsfreiheit gedeckt sehen möchte.
Hier müssen im Zweifel Gerichte entscheiden.
In der DDR war die Äußerung eigener Meinungen grundsätzlich gefährlich, solange sie nicht mit der offiziellen Linie des Staates identisch waren. Die Stasi sollte dafür sorgen, solche Meinungen zu erkennen und zu unterdrücken. Menschen wurden dazu drangsaliert, verhaftet, verhört und unter Umständen sogar gefoltert, wie wir aus Berichten von Betroffenen und Stasi-Akten wissen. Vereinzelt wurde sogar gezielt gemordet, um Gegenstimmen zum Schweigen zu bringen.
Trotzdem ziehen manche Menschen direkte Vergleiche zwischen der DDR und der Bundesrepublik in der wir heute leben. Sie sagen, wir würden heute in einer DDR 2.0, also einer neuen Version der DDR leben. Wie sollen wir mit solchen Aussagen umgehen? Diese Frage müssen wir uns alle stellen.
Was gehört zu den Öffentlich-Rechtlichen Medien?
Alles gut?
Alles gut? Das heutige deutsche Mediensystem
Das deutsche Mediensystem besteht aus öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern. Öffentlich-rechtliche Medien wie ARD und ZDF sind verpflichtet, unabhängig, objektiv und ausgewogen zu berichten. Sie werden über Rundfunkgebühren finanziert, um ihre Unabhängigkeit sicherzustellen.
Private Medien finanzieren sich über Werbung und konkurrieren um Werbeeinnahmen und Zuschauer. Daher bieten sie Programme für spezifische Zielgruppen und eine Vielzahl von Unterhaltungsformaten an.
Die Kombination von öffentlich-rechtlichen und privaten Anbietern gewährleistet eine breite Palette an Informationen und Perspektiven. Die Pressefreiheit ist im Grundgesetz verankert und wird durch unabhängig recherchierende Journalisten realisiert, die Informationen überprüfen, Missstände aufdecken, die Regierung und Machtstrukturen überwachen und verschiedene Meinungen präsentieren. Die Mainzer Langzeitstudie Medienvertrauen zeigt, dass ein stabiler Anteil der deutschen Bevölkerung den Medien „in wichtigen Dingen“ ganz oder teilweise vertraut. Bei freier Nennung vertrauenswürdiger Medien werden vor allem öffentlich-rechtliche Beispiele genannt.
a) pauschale Medienkritik
b) Medienvertrauen
c) Desinformationen- wie werden sie zum Problem?
„Lügenpresse!“ – „Fake News!“ Ist die Medienwelt vielleicht doch nicht so in Ordnung?
Der Ruf „Lügenpresse“ erschallt besonders im Zusammenhang mit kontroversen Themen wie Migration, Klimawandel, Coronapandemie und Ukrainekrieg. Er richtet sich undifferenziert gegen die gesamte Landschaft der etablierten Medien und wird häufig von Rechtspopulisten, Fremdenfeindlichen und Queerphoben erhoben.
Der Vorwurf „Lügenpresse“ unterstellt, dass Medien absichtlich falsch informieren und mit politischen, wirtschaftlichen und anderen einflussreichen Institutionen zusammenarbeiten, um sich gegen das „Volk“ zu stellen. Diese angeblich verschwiegenen „Wahrheiten“ werden oft von sogenannten „alternativen“ Medien verbreitet und finden Anklang bei denen, die sich von der etablierten Presse belogen fühlen.
Das, was die einen überzeugt, wird von anderen als Fake News bezeichnet. Ist die Lage wirklich so einfach? Hier die ideologisch Verblendeten und Bildungsfernen, dort die Kritischen und Intellektuellen? So einfach ist es nicht. Beide Begriffe sind unscharf, und die dahinter stehenden Vorwürfe sind im Einzelfall differenziert zu betrachten. Manchmal haben Medienkritiker einen berechtigten Punkt, und manchmal wird „Fake News“ als Kampfbegriff missbraucht.
a) Unwahrheiten nicht aushalten -Wahrheiten nicht aushalten?
b) Noch einmal: Die Mainzer Langzeitstudie Medienvertrauen.
Sich mit unbequemen Wahrheiten nicht auseinandersetzen wollen?
Auf unserer Website betonen wir, dass in der DDR, wie in allen Diktaturen, nur die Meinung der Machthaber galt und das Recht der Bürger*innen auf Meinungsfreiheit massiv und oft gewaltsam eingeschränkt wurde.
Aufgrund der Erfahrungen mit den deutschen Diktaturen haben Meinungs- und Pressefreiheit im heutigen Deutschland Verfassungsrang. Diese Freiheiten zu schützen ist eine zentrale Aufgabe von Politik, Gesellschaft und Medienvertreter*innen. Dazu gehört, für Sorgfalt und Transparenz zu sorgen, Meinungsvielfalt abzubilden und die Meinungsbildung der Bürger*innen zu unterstützen, ohne sie festzulegen. Ebenso wichtig ist es, gegen Desinformation vorzugehen, egal woher sie kommt. Das stellt hohe Ansprüche an die Medien und jede einzelne Journalistin/ jeden einzelnen Journalisten.
Doch auch die Bürger*innen tragen Verantwortung. Sich in „Echokammern“ zurückzuziehen, in denen nur eine Meinung dominiert und andere als Lügen abgetan werden, widerspricht dieser Verantwortung. Es ermöglicht, unbequeme Wahrheiten zu verdrängen und sich nicht mit den Konsequenzen auseinanderzusetzen.
Zu den Bürger-Pflichten in einem freien Staat sollte die Weiterentwicklung der eigenen Medienkompetenz gehören. Desinformationen entlarven sich nicht von selbst.
Sich positionieren. Der Ansatz von DDRinnern kann helfen.
Du glaubst es nicht? Schau mal.
Stell Dir vor, Du bekommst einen Post in deiner Gruppe. Oft lässt es sich ganz leicht vorhersagen, um was es gehen wird, und was Du tun sollst:
Einfach nur liken und weiterschicken. Einfach mitmachen.
Stopp mal! Halt deinen Finger noch einen Moment still. Schau hinter die Kulissen. Manchmal ist es eben nicht nur so wie es auf den ersten Blick scheint, sondern auch noch ganz anders.
Nachfragen hat noch nie geschadet. Fakten-Checker helfen schnell und zuverlässig, unterschiedliche Positionen herauszufinden.
Jetzt musst du nur noch überlegen:
Willst du DAS weiterschicken? Wenn nicht, willst DU DICH online dazu äußern oder erst mal mit jemandem darüber reden?
Jede*r kann zum „Motor der Veränderung“ werden. Fang an, DICH zu positionieren! Vielleicht motivierst DU ja auch noch andere. Gemeinsam seid ihr stärker.