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Mobbing – Cybermobbing

Mobbing ist eine Praxis, bei der eine Person negativ behandelt wird, indem sie beispielsweise beleidigt, ausgrenzt oder körperlich attackiert wird.
Cybermobbing ist nahezu identisch; verschiedene Formen der Diffamierung, Belästigung, Bedrängung und Nötigung anderer erfolgen aber über das Internet, zum Beispiel über E-Mail, Messenger oder soziale Medien. Das Opfer wird durch aggressive oder beleidigende Texte, kompromittierende Fotos oder Videos angegriffen oder der Lächerlichkeit ausgesetzt.
Beide Formen des Mobbings können verheerende Auswirkungen auf die betroffenen Personen haben, darunter psychische und körperliche Schäden. Diese sind ein Beweis für die Grausamkeit der die Opfer ausgesetzt sind.

Cybermobbing wird oft als besonders schwerwiegend empfunden

Durch die ständige Erreichbarkeit und Vernetzung durch das Internet hat Cybermobbing im Vergleich zu Mobbing in der realen Welt oft eine noch verheerendere Wirkung.
Gründe dafür sind, dass die Angriffe zeitlich und räumlich nicht mehr beschränkt sind, der Ausführende oft anonym bleibt, sodass Betroffene nicht einmal wissen, wer hinter der Attacke steckt.
Wegen der Unendlichkeit des Internets und der unbegrenzten Speicherung möglicher Beleidigungen ist es für die Betroffenen kaum möglich, die Folgen des Cybermobbings abzuschätzen.

bis hin zum Identitätsdiebstahl

Unter Identitätsdiebstahl versteht man generell den Missbrauch personenbezogener Daten durch Kriminelle für illegale Zwecke. Das bedeutet, die Daten sind nicht komplett weg und können nach wie vor genutzt werden. Häufig bemerkt man gar nicht, dass sich jemand anderes der Daten bemächtigt hat. Identitätsdiebstahl wird in der Regel vorgenommen, um sich mit den Daten einen finanziellen Vorteil zu verschaffen.
Beim Identitätsdiebstahl in Zusammenhang mit Cybermobbing wird die Identität des Mobbing-Opfers auf Onlineplattformen angenommen oder dessen Account gehackt. Im Anschluss an die Übernahme des Accounts wird das Opfer bloßgestellt und falsche Inhalte werden im Namen des Opfers gepostet.

Aus einer Cybermobbing Statistik

• Beinahe jede fünfte Schülerin bzw. jeder fünfte Schüler (16,7 Prozent) zwischen acht und 21 Jahren wurde bereits Opfer von Cybermobbing.“ Das ergab eine bundesweite Online-Befragung unter 3011 Schülerinnen und Schülern, 1053 Eltern und 355 Lehrkräften, die 2022 durchgeführt wurde. Hochgerechnet könnten fast 2 Millionen Jugendliche betroffen sein.
• 48 Prozent der befragten Lehrpersonen kamen an ihrer Schule mit Cybermobbing-Fällen in Berührung und nahmen entsprechende Verhaltensänderungen wahr.
• Cybermobbing-Attacken gibt es in allen Schulformen, signifikant am stärksten betroffen sind Haupt- und Werkrealschulen sowie Berufsschulen.

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Cybermobbing: Kopf in den Sand stecken oder sich dagegen stellen?

Es ist gar nicht so leicht, seinen eigenen Standpunkt zu vertreten, wenn man sich dadurch gegen viele aus der eigenen Gruppe stellen muss.

Du kennst sicher Cybermobbing und weißt, wie froh man ist, wenn man nicht selbst beleidigt wird, wenn die Gerüchte, Verleumdungen oder Unterstellungen, die verbreitet werden, nicht einen selbst betreffen. Vielleicht hast du dir auch schon öfter gedacht, dass du eigentlich etwas tun solltest, wenn Bekannte oder gar Freund*innen gemobbt werden und hast dann doch nichts gemacht. Man will ja nicht selbst als nächstes dran sein! Wie geht man mit solchen Erfahrungen um? Wie kann man sich gegen viele andere behaupten, die scheinbar oder tatsächlich aktiv mitmachen?

Vielleicht hilft Dir die Beschäftigung mit der Diktatur-Geschichte der DDR, dich in Zukunft aufzuraffen, und etwas zu unternehmen, um dich und andere zu schützen. Denn du hast damit das Recht auf deiner Seite.

Mobbing als System
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Opponieren gegen ein System

Man kann Mobbing/ Cybermobbing als System verstehen. Gemeint ist, Mobbing läuft nach bestimmten Regeln ab und alle Beteiligten erfüllen bestimmte Rollen in diesem System. Neben „Täter“ und „Opfer“ werden dann „Mitläufer,“ „Zuschauer“ und „Wegschauer“ unterschieden.

„Mitläufer“ unterstützen die Täter, indem Beiträge geteilt oder kommentiert werden. „Zuschauer“ bilden ein Publikum, das den Vorgang für die Täter attraktiver macht. Die „Wegschauer“ ermöglichen ein Fortbestehen der Mobbingsituation durch ihr nicht-Einschreiten.

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Am Beispiel DDR haben wir herausgearbeitet, dass es für viele einfacher war, mitzulaufen, „Teil“ von etwas zu sein, nicht anzuecken, sich zu arrangieren, und mit dem zu leben, was erlaubt und möglich war. Es zeigt aber auch, dass andere Menschen in der DDR für ihre Individualität einstanden, Freiraum forderten und Widerstand leisteten. Das hat letztlich auch denen geholfen, die nicht die Kraft hatten, von sich aus aktiv zu werden.

Auch wenn die Rahmenbedingungen in einer Diktatur völlig andere sind als die Situation heute: Sich aus der Gruppe zu lösen, sich aktiv gegen die Masse zu stellen, erfordert immer Mut und ist nicht leicht. Dass es in der DDR wie in jeder Diktatur aber mutige Menschen gab, die Zivilcourage zeigten, kann dir Mut machen: Auch unter schwierigsten Bedingungen ist es möglich, für sich oder andere gegen ein Unrecht einzustehen.

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Hilfreiche Tipps für den Umgang mit Cybermobbing gibt es inzwischen viele.

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Tipps für Kinder und Jugendliche
Gar nicht erst zum Opfer werden – das kannst du tun

• Verrate nicht zu viel über dich! Wohnort, Schule, Handynummer und Passwort sollten auf jeden Fall dein Geheimnis bleiben und nicht im Internet einsehbar sein.
• Denk nach, bevor du etwas im Internet veröffentlichst! Was einmal im Internet steht, ist nicht mehr so leicht zu entfernen. Wenn du ein Foto von dir einstellst, wähle eins aus, auf dem du nicht eindeutig zu erkennen bist. Willst du ein Foto von Freund*innen oder anderen Personen einstellen, musst du sie erst um Erlaubnis bitten.
• Bleib misstrauisch! Nimm nicht jeden gleich auf deine Freundesliste auf. Andere Community-Mitglieder erzählen nicht immer die Wahrheit über sich.
• Gib Mobbing keine Chance! Lass dich nicht auf Online-Streitigkeiten ein und mach nicht mit, wenn andere jemanden übers Internet fertig machen wollen. Wenn du eine Mobbing-Attacke beobachtest, dann hilf dem Opfer, indem du einen Erwachsenen informierst.
• Hol dir Hilfe! Wenn dir selbst einmal online etwas Unangenehmes passiert, dann suche dir einen erwachsenen Ansprechpartner, der dich unterstützen kann – und wehre dich.“

Auch Wegschauen unterstützt Cybermobbing
Vermeintliches nichts tun, schadet
Nicht als Zuschauer*in und Wegschauer*in das Mobben fördern

Ich hab ja gar nichts gemacht! – Das behaupten „Zuschauer*innen“ und „Wegschauer*innen“ oft, wenn es um Cybermobbing geht. Aber das stimmt nicht: „Zuschauer*innen“ haben zugeschaut, „Wegschauer*innen“ haben weggeschaut.
So haben sie den Mobbing-Vorgang indirekt gefördert, direkt zugelassen und nichts dagegen unternommen. Denn „Täter“ fühlen sich bestärkt, wenn sie keine Grenzen gesetzt bekommen, wenn niemand ihnen widerspricht. Und Opfer fühlen sich allein gelassen, wenn niemand für sie eintritt oder sie dabei unterstützt, sich Hilfe zu suchen.

Opfern von Cybermobbing helfen
Sich direkt auf die Opferseite zu stellen, erfordert Mut

denn die Gefahr besteht, dass man selbst zum nächsten Opfer wird. Man sollte sich aber nicht aus Angst davon abhalten lassen zu helfen. Was also kann man machen?

Hilfe anbieten: Zeige der von Mobbing betroffenen Person, dass du ihr glaubst, ihr helfen möchtest und für sie da bist. Betroffene fühlen sich oftmals alleine und hilflos, du kannst ihnen zeigen, dass dem nicht so ist.
Darüber sprechen: Sprich mit einer Lehrkraft, der du vertraust, mit einem Elternteil, mit einem anderen Erwachsenen über das, was du beobachtet hast. Du kannst auch Mitschüler*innen ansprechen, damit sie dich unterstützen können, dem Mobbingopfer zu helfen. Zusammen erreicht ihr mehr.
Dokumentiere, was passiert ist: Um Täter dingfest zu machen, braucht es Beweise. Darum dokumentiere, was passiert ist, schreibe auf, was sich zugetragen hat, mache Screenshots von Chats oder Fotos/ Videos. Dann kannst du später genau und glaubwürdig berichten.

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Was tun? Hilfen und Ratschläge

Natürlich kann man auch auf eigene Faust tätig werden und sich gegen Cybermobbing stellen. Leichter und effektiver ist es aber, Hilfe zu organisieren und sich mit anderen zusammenzutun. Dann kann man von deren Erfahrungen profitieren und gemeinsam auch mehr erreichen.

Beratungsstellen und Vertrauenspersonen sind gute Anlaufstellen. Erste Ideen und Informationen kann man sich auch im Internet holen.

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